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Die Zeit vor der Vereinsgründung

Aktualisiert: 3. Sept. 2020

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des SV Grenzland Laarwald berichten wir aus der Geschichte des Vereins in Wort und Bild. Dabei ist auch die Zeit von Bedeutung, die der Gründung des Vereins unmittelbar vorausgeht. (Quellen: Broschüre „25 Jahre SV Grenzland Laarwald“, 1991; Berichte von Zeitzeugen)


Höhepunkt im Sportjahr – Bundesjugendspiele

Das Sporttreiben in den 50er und 60er Jah ren beschränkt sich im Wesentlichen auf unregelmäßig erteilten Sportunterricht in den Schulen in Laar, Vorwald und Echteler. Als Höhepunkt eines jeden (Sport)Schuljahres werden die Bundesjugendspiele in Form von Schul-Vergleichskämpfen ausgetragen. Für Schüler mit zum Teil beachtlichen Leistungen vor allem in den leichtathletischen Übungen bleibt jede weitere Förderung ausgeschlossen.


Robert Lauxtermann packt an

Ein Höhepunkt der Bundesjugendspiele sind immer die Fußball-Vergleichskämpfe. Viele Talente jagen in den Schulmannschaften dem runden Leder nach. Robert Lauxtermann, zu der Zeit Lehrer an der Volksschule in Vorwald, bleibt das nicht verborgen. Das große Engagement der Schüler aus Laar, Echteler und Vorwald und sein eigenes Interesse lassen in Robert Lauxtermann den Gedanken reifen, den Jugendlichen eine Möglichkeit zum organisierten Fußballspielen zu bieten.


Ortsderbys in Heesterkante

In den Jahren vor der Vereinsgründung finden so genannte Ortsderbys zwischen Heesterkante-Süd und Heesterkante-Nord statt. Man spielt auf einer Weide bei Ranters oder Goormann, auf der mit einfachen Stöcken zwei Tore gebildet werden. Johann Ranters, Johann Spieker und Wilhelm Scholten erinnern sich auch 50 Jahre später noch, wer zu den beiden Mannschaften gehörte.

Für Heesterkante-Süd spielen Gerrit Scholten, Wilhelm Scholten, Harm Slaar, Gerhard, Hermann, Franz und Heinz Stroeve, Hermann und Dietrich van Aans, Lambert Toomsen, Gerrit Klever, Johann Pamann sowie Hans und Bernd Goormann.

Die Mannschaft Heesterkante-Nord bilden Gerrit-Jan, Johann, Bernhard und Heinrich Ranters, Jan und Hindrik Zwafelink, Johann und Hindrik Jan Spieker, Heinrich Ekenhorst, Hindrik und Hindrik-Jan van der Veen, Derk Schütten, Dietrich und Gerhard van Aans.


Die vier Ranters-Brüder – (von links) Gerrit-Jan, Bernhard, Johann und Heinrich. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1968, als alle vier gleichzeitig ein Spiel in der zweiten Mannschaft bestreiten.

Zu den wenigen Zuschauern zählen Gerrit Jan Ekenhorst und seine Frau Henni. Gelegentlich treten die Heesterkanter Jungs gegen eine Laarer Mannschaft mit (unter anderen) Willi Middendorf an.


Internationale Begegnungen

In den Jahren 1964 und 1965 kommt es zu mehreren Freundschaftsspielen zwischen Laar/Heesterkante und Gramsbergen. Das Spiel in Heesterkante auf einer Weide bei Goormann endet mit einem hohen Sieg für die Laarer Mannschaft. Ein Spieler aus Gramsbergen meint nach dem Spiel: „Auf solch einem Platz können wir nicht spielen.“


Johann Spieker und Johann Ranters erzählen:

Wir spielten häufig in der Mittagspause oder abends bei Ranters auf der Weide Fußball mit einem Gummiball. Johanns Vater, dem das missfiel, kam mit einer Mistgabel aufs Spielfeld und hat öfter den Ball aufgespießt und damit das Fußballspiel beendet. Wir Ranters-Brüder holten uns heimlich Kleingeld, das im Küchenschrank aufbewahrt wurde, und kauften im Laden von Spieker in Heesterkante einen neuen Ball. So hat der Vater, ohne dass er es wusste, die Bälle selber bezahlt. Manchmal spielten wir auch auf dem Hof. Dabei gingen so manches Mal Stall-Fenster kaputt – besonders dann, wenn andere Spieler dabei waren, die nicht so Acht gaben.


Interessante Begebenheiten am Rande

Beim Spiel in Gramsbergen kommt es zu ei nem lustigen Vorfall. Nach Ende des Spiels ist die Laarer Mannschaft schon zurück nach Laar gefahren, als noch ein Spieler aus der Toilette kommt und seine Mannschaftskameraden vermisst. Ein Gramsbergener Spieler bringt ihn dann freundlicherweise mit dem Auto an die grüne Grenze. Ab hier muss der Betreffende zu Fuß die Grenze überqueren und nach Hause laufen. Schlachtenbummler bei den Spielen in Gramsbergen sind häufig Willi Kerperin und Heinz Zoilykum. Nach dem Spiel wird gern der holländische Schnaps „Citroentje“ probiert, der dann auch nicht selten seine Wirkung zeigt.


Der Wegbereiter

Gerrit-Jan Schipper, damals Bahnhofsvorsteher in Laarwald, macht sich schon früh Gedanken, wie die bestehenden, oft aggressiven Rivalitäten zwischen den Jugendlichen der einzelnen Ortschaften, aber auch der verschiedenen Kirchengemeinden, aus der Welt geschafft werden können. Auch fällt Schipper auf, dass in den zurückliegenden Jahren keine jungen Männer aus Laar und Umgebung beim Zoll, beim Bundesgrenzschutz oder bei der Polizei aufgenommen werden. Schipper will versuchen, den Jugendlichen die durch „Nicht-Sporttreiben“ entstehenden Nachteile zu nehmen.


Mitgliedergewinnung

Im Herbst 1966 fahren Gerhard van Aans sowie Johann und Bernhard Ranters mit einem alten Motorrad der Marke Triumph durch Laar, um gleichgesinnte Mitbürger für die Neugründung eines Sportvereins in Laar zu gewinnen. Johann Ranters: „Die Sitzfläche auf dem Motorrad war eine Holzplanke. Um weicher zu sitzen, hatten wir einen mit Heu gefüllten Sack darauf gelegt. So konnten wir alle drei einigermaßen bequem Platz auf dem Motorrad finden und mitfahren.“

An manchem Lichtmast in den einzelnen Gemeinden hängen Zettel mit einem Aufruf zum Mitmachen im neuen Verein.


25 Jahre später – Ein Blick zurück

Im Rahmen der Jubiläumsfeier anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Vereins erinnert der 1. Vorsitzende Heinrich Lichtenborg an die Geschichte des SV Grenzland Laarwald, der im November mit beträchtlichen Startschwierigkeiten im Nordwesten der Niedergrafschaft aus der Taufe gehoben wird. Damals sei es Sache einiger weniger „Patrioten des Sports“ in Laar gewesen, die fußballbegeisterte Jugend in einem Sportverein zusammenzufassen – allen Widerständen und Uneinigkeiten in den damals selbstständigen Gemeinden Laar, Echteler, Heesterkante, Agterhorn, Eschebrügge und Vorwald zum Trotz. Diese Männer, unter ihnen der Gründungsvorsitzende Gerrit-Jan Schipper, hätten in hervorragender und aufopferungsvoller Weise Pionier- und Aufbauarbeit für den Sportverein in Laar geleistet. (Aus den Grafschafter Nachrichten)


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