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Vereinschronik: Zur Person "Hindrik-Jan Koenders"

Hindrik-Jan („Kuno“), seit wann bist du als Platzwart beim SVG tätig?

"Ich bin kurze Zeit nach der Gründung Platzwart geworden, das müsste im Jahre 1969 gewesen sein.

Mein Vorgänger Johann Veenaas wollte diese Tätigkeit nicht länger ausüben. So habe ich mich dann einfach überreden lassen und bin bis heute immer noch dabei."


Und wie lange möchtest du uns noch als Platzwart treu bleiben?

"Mir macht die Arbeit hier sehr viel Spaß, ich bin immer an der frischen Luft und begegne dabei auch immer wieder einigen Bekannten. Trotz der manchmal schweren, körperlichen Arbeit ist es sozusagen auch echt eine Art Hobby für mich. Wenn es mir körperlich noch gut geht, möchte ich auch so lange wie möglich weitermachen. Wichtig ist mir hierbei aber auch, dass von allen Leuten die grundlegenden Anweisungen befolgt werden, wie zum Beispiel das Nichtbetreten der Strafräume vor den Spielen oder das Sauberhalten der Kabinen. Diese Dinge erleichtern mir die Arbeit ungemein. "

„Kuno“ und sein „Mähwerk“


Bist du denn auch immer schon selber aktiv im Verein gewesen?

"Ja genau, seit der Gründung 1966 bin ich aktives Mitglied. Bis 1982 habe ich Fußball gespielt, zumeist als Rechtsaußen. Anschließend bin ich dann Schiedsrichter geworden."


Was genau sind denn deine Tätigkeiten als Platzwart?

"Hauptsächlich das Mähen und Abkreiden der Plätze, dies sind auch die offensichtlichen Dinge, die alle Aktiven und Zuschauer sehen. Daneben gibt es aber auch eine Vielzahl anderer Tätigkeiten, wie die nachhaltige Rasenpflege, Instandhaltungen und Beschneidung der Grünflächen. Je nach Witterung bedeutet dies einen ziemlich großen Aufwand. Vor allem im Vorfeld von bestimmten Veranstaltungen wie Sportfest oder Fahrrad-4-Tage wird hier noch einmal extra darauf geachtet."


Hat sich der Aufwand im Gegensatz zur Anfangszeit geändert?

"Auf jeden Fall! Im Vergleich zur Anfangszeit haben wir jetzt viel mehr Plätze, was einen größeren Arbeitsaufwand bedeutet. Die Mäharbeiten an sich führe ich seit 1978 aus, vorher hat dies ein Landwirt aus Vorwald mit dem Trecker und Kreiselmäher gemacht. Diverse Vollbremsungen und tiefe Reifenspuren waren damals aber nicht so optimal für den Rasen. Von daher war die Umstellung auf PKW und Mähfahrwerk schon sehr sinnvoll. Auch das Harken der Blätter war anfangs sehr mühselig, mit dem Laubbläser ist dies nun viel effektiver.

Auf der anderen Seite ist die Beanspruchung der Plätze mittlerweile aber auch viel größer, da die Zahl der Mannschaften enorm gestiegen ist. Vor allem die Unterhaltung des Flutlicht-/Trainingsplatzes ist sehr arbeitsintensiv. Da ist es gut, dass ich auch oft auf die Unterstützung von Bernd Schütten zählen kann."


Wie sind denn die Rückmeldungen bezüglich deiner Arbeit?

"Ich muss sagen, dass es durchweg positive Rückmeldungen gibt, sowohl von Vereinsseite als auch von auswärtigen Teams. Man scheint gerne in Vorwald zu spielen. Dass häufiger Endspiele oder Turniere im Sportpark stattfinden, ist eine positive Entwicklung. Ich denke, da braucht man sich als Verein SV Grenzland nicht zu verstecken, auch nicht vor größeren Vereinen.

Es gab sogar einmal eine Anfrage von einem Verein aus der Obergrafschaft, der mich als Platzwart anwerben wollte."


Wurdest du für deine Arbeit auch schon ausgezeichnet?

"Im Jahre 1997 bin ich DFB-Ehrenamts-Sieger geworden. Im Rahmen der Ehrung erhielt ich eine Einladung zum Deutschen Fußball Bund nach Frankfurt. Dies war schon eine sehr tolle Auszeichnung, über die ich mich unheimlich gefreut habe.

Des Weiteren bin ich zwei Mal zum SVGer des Jahres gewählt und einmal als Sportler des Jahres ausgezeichnet worden."

Hindrik-Jan Koenders mit dem damaligen DFB-Präsidenten, Egidius Braun, während der Ehrung als DFB-Ehrenamts-Sieger.


Welche Hilfsmittel hast du im Laufe der Jahre schon verschleißen müssen?

"Also, insgesamt habe ich bestimmt so an die sechs Autos zum Mähen gehabt, darunter drei VW, ein Ford und ein BMW. Kurios war, dass einmal ein VW-Käfer ausgebrannt ist. Hier hat sich das trockene Gras entzündet, das in den Motor gelangt ist. Als ich dies bemerkte, geriet ich im wahrsten Sinne des Wortes ins Schwitzen! Dies müsste im Jahre 1999 während der Bauphase des Clubhauses gewesen sein. Glücklicherweise sind zwei Maurer zum Löschen geeilt. Außer einem kaputten Auto und einer schwarzen Stelle im Rasen ist aber niemand zu Schaden gekommen.

In der gesamten Zeit sind mit Sicherheit 15 Spindeln fürs Mähwerk durchgegangen. Das Mähwerk an sich konnte ich über diverse Kontakte aus Gronau bekommen. Dieses konnte ich in einem sehr guten Zustand (Neuwert 6.000 DM) für eine Flasche Schnaps erwerben. Also ein sehr guter Deal! Die gute Qualität des dänischen Herstellers macht sich wirklich bezahlt, denn Ersatzteile für dieses Modell sind nahezu nicht mehr zu bekommen. Da muss man sich mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst helfen."


Wie viele Stunden verbringst du in der Woche auf dem Sportgelände?

"Das sind wirklich so einige. Oft sind es etwa zehn bis zwölf Stunden pro Woche. Wenn besonders viel anliegt, können es aber auch an die 15 bis 17 Stunden sein. Da ich seit acht Jahren in Rente bin, versuche ich mir dies gut aufzuteilen. Als ich aber noch gearbeitet habe, musste ich alles nach Feierabend erledigen, in meiner Freizeit. Von daher war ich also wirklich viel unterwegs, man muss schon enorm viel Zeit investieren.

In der Regel mähe ich zwei Mal in der Woche, an den Tagen vor einem Heimspiel der Senioren nehme ich mir dann noch extra viel Zeit für die Rasenpflege. Der Mähvorgang für die gesamte Anlage nimmt etwa drei Stunden in Anspruch.

Eine große Hilfe ist natürlich auch die „Rentnerband“, die mir alle 14 Tage für einige Stunden bei allen Arbeiten zur Seite steht. Zudem ist Bernd Schütten immer bereit zu helfen oder mich zu vertreten."


Was ist der größte Feind des Rasens? Womit hast du am meisten zu kämpfen?

"Hier ist auf jeden Fall die Nässe das größte Problem. Nach lang anhaltendem Regen sind die Plätze dann sehr stark durchgeweicht. Viel kann man dagegen nicht tun. Wenn dann auf den Plätzen Spiele stattfinden, wird der Rasen regelrecht umgepflügt. Aus dem Grund entscheidet man sich dann im Zweifel auch eher, die Spiele ausfallen zu lassen. Dies ist auf lange Sicht aber auf jeden Fall sinnvoll. Wie oft musstest du schon den Spruch „Vor dem Spiel nicht den Strafraum betreten“ bringen? Also, diesen Hinweis muss ich gefühlt vor jedem Spiel geben, man muss es wirklich ständig wiederholen."


Was ist dein Geheimnis für den besonders grünen, gepflegten Rasen?

"Ein wirkliches Geheimnis gibt es nicht, sondern es ist vielmehr intensive und kontinuierliche Arbeit. Das ständige Bewässern und Mähen sind wesentliche Punkte. Die Installation der automatischen Beregnung ist da auf jeden Fall schon eine große Hilfe.

Ansonsten macht die jahrelange Erfahrung sehr viel aus. Mit der Zeit entwickelt man auch ein bestimmtes Gefühl für den Rasen und weiß, was das Richtige ist.

Darüber hinaus ist es ein Vorteil, dass die Rasenpflege komplett vom Verein organisiert wird. In vielen Vereinen werden die Arbeiten von der Stadt oder der Gemeinde durchgeführt."



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