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Vereinschronik: Zur Person "Heinrich Lichtenborg"

Im Januar 2016 führten Steven Lambers und Wilhelm Scholten ein Interview mit Heinrich Lichtenborg.


Wie kamst du zum SV Grenzland Laarwald? Seit wann nimmst du am Vereinsleben teil?

Ich hatte nach der Gründung des Vereins Kontakte zu Rudi Langius, Albert-Jan Hilbrands, Wilhelm Scholten und Steven Lambers, die schon im Verein Fußball spielten. So bin ich dann 1967 Mitglied im SVG geworden und wirkte in der 2. Herrenmannschaft mit, später auch in der 3. Mannschaft.


In welchem Zeitraum warst du 1. Vorsitzender des SVG und wie kam es dazu?

1976 übernahm ich im Vorstand den Posten des Geschäftsführers. 1. Vorsitzender war zu der Zeit Gerhard Braakmann. Ich erinnere mich noch gut an die erste Vorstandssitzung in einem Nebengebäude der Gastwirtschaft Kolk in Vorwald. 1978 gab ich mein Amt an Wilhelm Wösten ab und leitete danach zwei Jahre den Festausschuss des Vereins mit Gerhard und Karin Hemme. Im Jahre 1980 erfolgte die Wahl zum 2. Vorsitzenden. 1982 trat ich dann die Nachfolge von Gerhard Braakmann als 1. Vorsitzender des Vereins an und bekleidete diese Position 20 Jahre, also bis 2002.


Mit welchen Sportkameraden hast du lange Zeit im Vorstand gut zusammengearbeitet?

Da gibt es viele Namen und alle waren für die Vereinsarbeit sehr wichtig. Gerne denke ich an Wilhelm Scholten als Vereinskassierer und Steven Lambers als langjährigen Vereinsjugendleiter, an Gerhard Büter als 2. Vorsitzenden und Johann Vogel als Geschäftsführer. Unbedingt möchte ich Hindrik-Jan Koenders als Platzwart und technischen Leiter nennen sowie auch Derk Schütten, die beide viele Aufgaben technischer Art anpackten und lösten. Mit allen habe ich auch zusammen Fußball gespielt. Eine große Stütze für den Bereich Damenfußball war für mich Dini van Münster.

Es war für mich immer sehr wichtig, kompetente Mitarbeiter im Vorstand zu haben. Meine Einstellung lautete: Im Team arbeiten, den Teammitgliedern ihre eigene Entscheidungsfreiheit lassen, dabei aber die besprochene Zielrichtung angeben und im Auge behalten.

Als Trainer der 1. Fußballmannschaft sind mir besonders Rein Scholten und Bert de Vries im Gedächtnis geblieben. Rein war ein guter Motivator, der die Mitglieder des Vereins als „eine Familie“ bezeichnete oder „ein Grenzländer gibt niemals auf“ formulierte. Bert de Vries schulte die Mannschaft besonders in Bezug auf Technik und Taktik.


An welche Projekte erinnerst du dich, die unter deinem Vorsitz beim SVG verwirklicht wurden?

Als ich 1982 den Vorsitz übernahm, hatte der Verein zwei Sportplätze in Vorwald. Es zeigte sich bald, dass sie für den Fußballspielbetrieb nicht ausreichten. Der Versuch, einen Platz im Zentrum Laars zu bauen, scheiterte am Einspruch der Kirchen, die die Sonntagsruhe gefährdet sahen. Aus heutiger Sicht richtig, denn bei der Mühle hätte es kaum ausreichende Erweiterungsmöglichkeiten gegeben. Die politische Gemeinde bot dem Sportverein eine an die bestehenden Plätze in Vorwald angrenzende landwirtschaftlich genutzte Fläche an. So konnten die Plätze 3 und 4 verwirklicht werden.

Seit 1985 habe ich mich für den Bau einer Turnhalle in Laar eingesetzt, um Möglichkeiten der sportlichen Betätigung beim Basketball, der Gymnastik und für den Kindersport zu schaffen. Das stetige Drängen und Verhandlungen mit der Gemeinde Laar führten schließlich zu dem Ergebnis, dass 1992 eine Schulturnhalle in Laar eröffnet werden konnte.

Als drittes Projekt, das während meiner Zeit als Vorsitzender verwirklicht wurde, möchte ich die Errichtung des Clubheims mit angeschlossenen Umkleideräumen im Jahre 1999 nennen. Dieses Gebäude hat sich zum Mittelpunkt des Vereinslebens entwickelt. Die Idee zum Bau eines Clubheims entstand, als ich u.a. mit Gerhard Büter zwei Jahre beim CSVC Coevorden Fußball spielte. Bei den niederländischen Vereinen erlebten wir, dass jeder Verein ein Clubheim hatte als Treffpunkt für die Sportler mit ehrenamtlicher Bewirtschaftung. Im Nachbarland kannte man kein Vereinslokal wie auf deutscher Seite üblich.

In guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Laar – insbesondere Bürgermeister Hindrik Jan Trüün und Sportausschussmitglied Gerhard Klompmaker – konnte dann das Clubheim, dank erheblicher finanzieller Förderung durch die Gemeinde Laar und die Samtgemeinde Emlichheim, mit enormen Eigenleistungen und mit viel Begeisterung gebaut werden.


An welche Erlebnisse, Ereignisse in dieser Zeit denkst du gern zurück?

Ich denke gern an die Einweihung der Turnhalle und des Clubheims zurück. Gut erinnern kann ich mich auch noch an ein Fußballspiel der Alt-Internationalen gegen eine Altherren-Auswahl der Samtgemeinde verstärkt durch die Spieler Stauvermann und Johannink aus Nordhorn vor 1200 Zuschauern. Netzer, Bonhof und Torwart Kleff waren in Vorwald. Gerhard Büter hatte dieses Freundschaftsspiel maßgeblich organisiert. Natürlich fallen mir auch Meisterschaftsfeiern und Festumzüge ein. Einmal hatte ich die 1. Fußballmannschaft zu mir zu einer Gartenparty eingeladen. Dabei haben die Spieler ausgiebig gefeiert. Das Spiel am nächsten Tag verlor die Mannschaft in Hoogstede hoch, ich glaube sogar mit 0:6.


Wie schätzt du selbst die 20 Jahre als Vorsitzender des SVG ein?

Die Zeit als Vorsitzender hat mir persönlich sehr viel gegeben. Soweit es mit meinem Beruf vereinbar war, habe ich mich voll für den Verein eingesetzt. Die Familie hat sicher manchmal darunter gelitten. Aber ich habe die Zeit nie bereut. Im Gegenteil, die Zusammenarbeit mit jungen, engagierten Menschen auch über verschiedene Konfessionen hinweg in einer teamorientierten Atmosphäre waren mir wichtig.


Wie beurteilst du den SV Grenzland heute in sportlicher Hinsicht und im Hinblick auf die Jugendarbeit?

Ich verfolge stets die sportliche Entwicklung des Vereins, obwohl ich nicht mehr im Vorstand tätig bin. Die Zeiten, als die 1. Mannschaft noch in der Bezirksklasse spielte, sind leider vorbei. Die Gründe dafür sind für mich schwer einzuschätzen. Dafür spielen die Damen immer noch höherklassig.

Der Wunsch des damaligen Jugendleiters Günter Veenaas, einen Jugendtrainer zu verpflichten, – ich nenne z.B. Theo Jongebloed – war sehr sinnvoll und berechtigt. Die Jugendarbeit wurde danach ein ganz wichtiges Standbein unserer Vereinsarbeit. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Die Auszeichnungen, die der Verein in letzter Zeit erhalten hat, beweisen die nachhaltige Richtigkeit der Vereinspolitik.

Der Verein wird nach meiner Einschätzung wirklich gut geführt. Ich finde es auch gut, dass man sich mit Erfolg um die Integration der zahlreichen niederländischen Mitbürger in Laar bemüht.


Wie siehst du die sportliche Entwicklung des SVG in den nächsten zehn Jahren?

Der SV Grenzland hat sich in den 50 Jahren seines Bestehens stetig weiterentwickelt und wird im Bewusstsein der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Selbst wenn die Einwohnerzahl Laars stagnieren sollte – was ich nicht glaube – würde sich der Verein bei dieser guten Führungsarbeit trotzdem weiterhin positiv entwickeln.


Welchen Rat würdest du dem SVG für eine weitere erfolgreiche Entwicklung geben?

Der Verein sollte aufbauend auf die gute Arbeit der zurückliegenden Jahre in Zukunft weiterhin jugendorientiert und zielgerichtet arbeiten. Ferner ist es wichtig, stets die sich verändernden Ansprüche im gesellschaftlichen Umfeld im Auge zu behalten.




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